Problem Management: Unterschied zwischen den Versionen

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<seo metakeywords="itil problem management, problem management, problem management itil, problem management prozess" metadescription="ITIL Problem Management: Prozess-Definition, Teil-Prozesse. Zusatzinformationen zu Problem Management: Rollen, Checklisten, KPIs..." />
<itpmch><title>Problem Management | IT Process Wiki</title>
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<p>&nbsp;</p>
'''<span id="Überblick">Ziel:</span>''' <html><span id="md-webpage-description" itemprop="description"><i>Problem Management</i> verwaltet alle Problems innerhalb ihres Lebenszyklus. Dieser ITIL-Prozess sorgt dafür, dem Auftreten von (sich wiederholenden) Incidents vorzubeugen und die Auswirkungen von Incidents, die nicht verhindert werden können, minimal zu halten. Das 'Proaktive Problem Management' analysiert Incident Records und setzt Daten, die in anderen IT Service-Management-Prozessen erhoben worden sind dazu ein, Trends oder maßgebliche Problems zu bestimmen.</span></p>
 
<p><b>Deutsche Bezeichnung</b>: Problem Management</p>
''ITIL Problem Management'' verwaltet alle Problems innerhalb ihres Lebenszyklus. Die primären Ziele im Problem Management bestehen darin, dem Auftreten von (sich wiederholenden) Incidents vorzubeugen und die Auswirkungen von Incidents, die nicht verhindert werden können, minimal zu halten. Das Proaktive Problem Management analysiert Incident Records und setzt Daten, die in anderen IT Service Management-Prozessen erhoben worden sind dazu ein, Trends oder maßgebliche Problems zu bestimmen.
<p><b>Teil von</b>: <a href="https://wiki.de.it-processmaps.com/index.php/ITIL_Service_Operation_-_Servicebetrieb" title="ITIL Service Operation - Servicebetrieb">Service Operation (Servicebetrieb)</a></html>
 
'''Deutsche Bezeichnung''': Problem Management
 
'''Teil von''': [[ITIL V3 Service Operation - Servicebetrieb|Service Operation (Servicebetrieb)]]


'''Prozess-Verantwortlicher''': [[Problem Management#Problem Manager|Problem Manager]]  
'''Prozess-Verantwortlicher''': [[Problem Management#Problem Manager|Problem Manager]]  
<p>&nbsp;</p>
== ITIL Problem Management ==
=== Prozess-Beschreibung ===
Mit ITIL V3 ''(ITIL 2007)'' ist in Problem Management ein neuer Teil-Prozess [[Problem Management#Major Problem Review|Major Problem Review]] eingeführt worden; dieser hat das Ziel, Rückschau zu halten auf die Lösung eines [[Problem Management#Problem|Problems]], um ein erneutes Auftreten zu vermeiden und Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln.
[[Image:Itil-problem-management.jpg|right|thumb|370px|alt=Problem Management ITIL|[https://wiki.de.it-processmaps.com/images/pdf/Prozessuebersicht_problem_management_itilv3.pdf ITIL Problem Management]]]
In ''ITIL 2011'' hebt der zusätzliche Teil-Prozess [[Problem Management#Problem Management Problem-Identifikation|Proaktive Problem-Identifikation]] die Bedeutung des proaktiven Problem Managements hervor.
[[Problem Management#ITIL Problem Management Kategorie|Problemidentifikation und -kategorisierung]] macht jetzt deutlicher, dass die Kategorisierung und Priorisierung von Problems mit dem im Incident Management benutzten Methoden harmonisiert sein sollte - dies trägt wesentlich dazu bei, dass Incidents und Problems einfach in Beziehung zueinander gesetzt werden können.
Viel prominenter behandelt wird in [[Problem Management#Problem Management Diagnose|Problemdiagnose und -lösung]] die Empfehlung, Problems bei Bedarf zu reproduzieren. Dieser Teil-Prozess wurde in ITIL 2011 komplett überarbeitet: Es gibt jetzt klare Richtlinien zur Interaktion dieses Prozesses mit dem Incident Management.
Die neuen ITIL-2011-Bücher enthalten einen wesentlich erweiterten Abschnitt zu Techniken der Problem-Analyse sowie Beispiele für Situationen, innerhalb derer die entsprechenden Techniken angewandt werden sollten.
<p>&nbsp;</p>
<span id="Teil-Prozesse">[[Problem Management|ITIL Problem Management]] umfasst die folgenden Teilprozesse:</span>
<p>&nbsp;</p>
<p>&nbsp;</p>


;<span id="Problem Management Problem-Identifikation">Proaktive Problem-Identifikation</span>
==ITIL 4 Problem Management==
:Prozessziel: Die generelle Verfügbarkeit von Services zu verbessern, indem [[Problem Management#Problem|Problems]] proaktiv identifiziert werden. Das proaktive Problem Management zielt darauf ab, Probleme zu ermitteln und/oder Workarounds bereitzustellen, bevor (weitere) Incidents auftreten.
 
;<span id="ITIL Problem Management Kategorie">Problem-Kategorisierung und -Priorisierung</span>
:Prozessziel: Aufzeichnen und Priorisieren eines [[Problem Management#Problem|Problems]] mit angemessener Sorgfalt, um eine rasche und effektive Lösung zu ermöglichen.


;<span id="Problem Management Diagnose">Problemdiagnose und -lösung</span>
Der [[#Prozess-Beschreibung|hier beschriebene Problem-Management-Prozess]] ([[Media:Itil-problem-management.jpg|Abb. 1]]) folgt den Spezifikationen von ITIL V3, wo Problem Management als Prozess im Service-Betrieb (der vierten Phase im ITIL-Service-Lifecycle) definiert ist.
:Prozessziel: Identifizieren der einem Problem zugrundeliegenden Ursache und Initiieren der zweckdienlichsten und wirtschaftlichsten Problemlösung. Sofern möglich, wird ein vorläufiger [[Problem Management#Workaround|Workaround]] zur Verfügung gestellt.


;<span id="ITIL Problem Management Überwachung">Problem- und Error-Überwachung</span>
ITIL V4 gibt keine bestimmten Prozesse mehr vor sondern führt 34 Praktiken ("Practices") ein. Damit sind Organisationen freier bei der Definition maßgeschneiderter Prozesse.  
:Prozessziel: Fortwährend offene Problems und Errors in Hinsicht auf ihren Bearbeitungszustand überwachen, so dass, falls erforderlich, korrigierende Maßnahmen eingeleitet werden können.


;<span id="Problem Management Abschluss">Problem-Abschluss und -Auswertung</span>
Problem Management wird in in ITIL 4 somit als [[ITIL_4#Service-Management-Praktiken|Service-Management-Praktik]] aufgeführt, und die Empfehlungen umfassen die wichtigsten Aktivitäten, Inputs, Outputs und Rollen. Organisationen sollen auf Basis dieser Leitlinien einen detaillierten [[#Prozess-Beschreibung|Prozess für das Managen von Problems]] festlegen, der ihren individuellen Anforderungen entspricht.
:Prozessziel: Sicherstellen, dass – nach einer erfolgreichen Problemlösung – der [[Problem Management#Problem Record|Problem Record]] die komplette Beschreibung der Lösungshistorie enthält und dass die mit ihm verbundenen [[Problem Management#Known Error|Known Error]] Records aktualisiert worden sind.


;<span id="Major Problem Review">Major Problem Review</span>
<html>Nachdem die in ITIL V3 definierten Prozesse mit der Einführung von ITIL V4 nicht ihre Gültigkeit verloren haben, können Organisationen den Problem-Management-Prozess aus ITIL V3 nach wie vor als Vorlage verwenden.</p>
:Prozessziel: Rückschau halten auf die Lösung eines größeren  Problems, um ein erneutes Auftreten zu  vermeiden und Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Ferner ist zu prüfen, ob die [[Problem Management#Problem|Problems]], die als „Geschlossen“ gekennzeichnet worden sind, tatsächlich beseitigt sind.


;<span id="ITIL Problem Management Reporting">Problem Management Reporting</span>
<p style="border: 8px solid #cef6e3; padding: 0.5em 1em;"><i><u>Hinweis</u></i>:<br />In unserem <i>YaSM Service-Management-Wiki</i> beschreiben wir ein <a class="external" href="https://yasm.com/wiki/de/index.php/Service-Management-Prozesse" title="Service-Management-Prozesse">schlankeres Modell mit 19 Service-Management-Prozessen</a>, das gut zu ITIL&#8239;4 passt, wo einfache und praktikable Lösungen bevorzugt werden.<br /><br /> Im YaSM-Prozessmodell ist ein <a class="external" href="https://yasm.com/wiki/de/index.php/LP4.7:_L%C3%B6sen_von_Problemen" title="YaSM Problem Management">Problem-Management-Prozess</a> enthalten, der eine gute Ausgangsbasis für Organisationen darstellt, die ITIL&#8239;4 einführen möchten.</html>
:Prozessziel: Sicherstellen, dass die anderen Service-Management-Prozesse ebenso wie das IT Management (in Form des [[Problem Management#Problem-Management-Bericht|Problem-Management-Berichts]] über offene Probleme, deren Bearbeitungsstand und vorhandene [[Problem Management#Workaround|Workarounds]] informiert sind.


<p>&nbsp;</p>
==Prozess-Beschreibung==


=== <span id="Downloads">Downloads</span> ===
[[Image:Itil-problem-management.jpg|right|thumb|500px|alt=Problem Management ITIL|link=https://wiki.de.it-processmaps.com/index.php/Datei:Itil-problem-management.jpg|[https://wiki.de.it-processmaps.com/images/pdf/Prozessuebersicht_problem_management_itilv3.pdf ITIL Problem Management (.pdf)]]]
Problem Management zielt darauf ab, die Auswirkungen von [[Incident_Management#Incident|Incidents]] (Service-Störungen) zu minimieren, indem es Incidents möglichst verhindert. Für bereits eingetroffene Incidents versucht das Problem Management, deren erneutes Auftreten zu unterbinden.


Die folgenden Links verweisen auf das Übersichts-Diagramm zu Problem Management mit einer Darstellung der wichtigsten Schnittstellen des ITIL-Prozesses. 
In ITIL wird ein "Problem" definiert als die "zugrundeliegende Ursache eines oder mehrerer Incidents".
 
* [[Media:Itil-problem-management.jpg|ITIL Problem Management (.JPG)]]
* [https://wiki.de.it-processmaps.com/images/pdf/Prozessuebersicht_problem_management_itilv3.pdf ITIL Problem Management (.PDF)]
 
<p>&nbsp;</p>


=== ITIL-Begriffe ===
Problem Management arbeitet eng mit dem [[Incident Management]] zusammen, aber die beiden Prozesse müssen klar unterschieden werden:
* Im Incident Management geht es darum, Services so schnell wie möglich wiederherzustellen, oft mit Hilfe von temporären Lösungen.
* Demgegenüber analysiert das Problem Management grundlegende Ursachen und Fehlerquellen, damit daraus resultierende Incidents gar nicht erst eintreten.


;<span id="Known Error">Known Error</span>
Alle Problems sollten in [[#Problem_Record|Problem Records]] festgehalten werden, so dass ihr Status verfolgt und ihr vollständiger Verlauf dokumentiert werden kann. Die [[#ITIL_Problem_Management_Kategorie|Kategorisierung und Priorisierung der Problems]] sollte sich an der Vorgehensweise im Incident Management orientieren, damit Incidents und Problems auf einfache Weise verknüpft werden können.
:Ein Known Error ist ein [[Problem Management#Problem|Problem]] mit einer dokumentierten zugrundeliegenden Ursache und (falls möglich) einem  [[Problem Management#Workaround|Workaround]]. Known Errors werden über ihren ganzen Lebenszyklus hinweg vom Problem-Management-Prozess verwaltet. Die Details eines Known Errors werden einem ''Known Error Record'' in der Known Error Database (KEDB) gespeichert. In der Regel werden Known Errors vom Problem Management identifiziert, können jedoch auch von anderen Service-Management-Disziplinen wie z.B. dem Incident Management oder von externen Suppliern vorgeschlagen werden.  


;<span id="KEDB">Known Error Database (KEDB)</span>
Im Problem-Management-Prozess werden proaktive und reaktive Methoden verwendet:
:Die Known-Error-Datenbank (Known Error Database, KEDB) wird vom Problem Management erstellt und sowohl vom Incident als auch vom Problem Management zur Verwaltung sämtlicher [[Problem Management#Known Error|Known Error]] Records verwendet.
# Das <i>reaktive Problem Management</i> wird angestoßen, wenn Sachverhalte und Probleme erkannt werden, die eine weitergehende Analyse und das Implementieren einer längerfristigen Lösung erfordern. Zum Beispiel kann das Problem Management einen Incident (bzw. eine Reihe zusammenhängender Incidents) aufgreifen, dessen zugrundeliegende Ursache im Incident Management nicht behoben werden konnte. Damit soll verhindert werden, dass ähnliche Incidents in Zukunft erneut auftreten.
# Beim <i>proaktiven Problem Management</i> handelt es sich um eine fortwährende Aktivität, mit der Fehlerquellen identifiziert werden sollen, so dass potentiell daraus resultierende Incidents erst gar nicht eintreten. Zum Beispiel analysiert das Problem Management bestimmte Daten wie Incident Records und Logdateien, um Muster und Trends zu erkennen, die auf mögliche Probleme und Fehlerquellen hindeuten können.


;<span id="Problem">Problem</span>
Wenn ein [[Problem Management#Problem_Management_Diagnose|Problem analysiert und diagnostiziert]] wurde, wird daraus ein [[#Known_Error|"Known Error" (bekannter Fehler)]]. Wenn möglich, stellt das Problem Management einen [[#Workaround|Workaround]] bereit - eine temporäre Lösung, mit der Incidents behoben werden können, solange im Problem Management noch eine dauerhafte Lösung entwickelt wird.
:Ein Problem ist die Ursache für einen oder mehrere [[Incident Management#Incident|Incidents]].


;<span id="Problem-Management-Bericht">Problem-Management-Bericht</span>
Wenn eine endgültige Lösung implementiert ist, sollte der [[#Problem_Management_Abschluss|Problem Record formell geschlossen]] werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Problem Record eine komplette Beschreibung des Verlaufs bis zu dessen Lösung enthält, und dass alle maßgeblichen Aufzeichnungen und Records auf einem aktuellen Stand sind.
:Ein Bericht, der den anderen Service-Management-Prozessen Informationen zu offenen bzw. in Bearbeitung befindlichen [[Problem Management#Problem|Problems]] liefert.


;<span id="Problem Record">Problem Record</span>
Problem Management verfügt über eine Reihe von Schnittstellen mit anderen ITIL-Prozessen:
:Der Problem Record enthält sämtliche Einzelheiten eines [[Problem Management#Problem|Problems]] und dokumentiert so den Lebenszyklus des Problems von der Erkennung bis zur Lösung (siehe auch: [[Checkliste Problem Record|ITIL-Checkliste Problem Record]]).
* Problem Management liefert Informationen für den [[Incident Management|Incident-Management-Prozess]], wie z. B. [[#Workaround|Workarounds]] und [[#Known_Error|Known Errors]]. Das Problem Management verwendet Daten zur Identifizierung von Problems, die während der Lösung von Incidents aufgezeichnet wurden.
* [[Change Management]] wird vom Problem Management aufgerufen, wenn ein [[Change_Management#ITIL_Change|Change]] notwendig ist, um ein Problem zu lösen.
* [[Service Asset and Configuration Management|Configuration Management]] stellt Daten zur Verfügung, um Problems zu kennzeichnen und mit bestimmten [[Service_Asset_and_Configuration_Management#CI|Configuration Items]] zu verknüpfen.


;<span id="Problem-Vorschlag">Vorschlag für neues Problem</span>
Das Übersichts-Diagramm '[[Media:Itil-problem-management.jpg|ITIL Problem Management]]' (Abb. 1) illustriert die wichtigsten Informationsflüsse und Schnittstellen des Prozesses.
:Eine Benachrichtigung über ein vermutetes Problem, die an das Problem Management zur weiteren Untersuchung übergeben wird und möglicherweise zur formalen Registrierung eines Problems führt.


;<span id="Vorschlag Known Error">Vorschlag für neuen Known Error</span>
In [[ITIL 4]] wird "Problem Management" als [[ITIL_4#Service-Management-Praktiken|Service-Management-Praktik]] aufgeführt ([[Problem_Management#ITIL_4_Problem_Management|s. o.]]).
:Ein Vorschlag zum Erstellen eines neuen Eintrags in der [[Problem Management#KEDB|Known Error Database]], ausgehend zum Beispiel vom [[Rollen in ITIL V3#1st Level Support|Service Desk]] oder [[Release und Deployment Management|Release Management]]. [[Problem Management#Known Error|Known Errors]] werden über ihren gesamten Lebenszyklus vom [[Problem Management]] verwaltet.  
<p style="clear:both;">&nbsp;</p>


;<span id="Vorschlag Workaround">Vorschlag für neuen Workaround</span>
==Teil-Prozesse==
:Ein Vorschlag zum Erstellen eines neuen Workaround-Eintrags in der [[Problem Management#KEDB|Known Error Database]], ausgehend zum Beispiel vom [[Rollen in ITIL V3#1st Level Support|Service Desk]] oder [[Release und Deployment Management|Release Management]]. [[Problem Management#Workaround|Workarounds]] werden über ihren gesamten Lebenszyklus vom [[Problem Management]] verwaltet.


;<span id="Workaround">Workaround (Umgehungslösung)</span>
<html><div itemscope="itemscope" itemtype="https://schema.org/ItemList"><!-- define schema.org/ItemList -->
:Workarounds (Umgehungslösungen) sind temporäre Lösungen zur Verminderung oder Beseitigung der Auswirkungen von [[Problem Management#Known Error|Known Errors]] (und somit Problems), für die noch keine endgültige Lösung verfügbar ist. Somit werden Workarounds oft eingesetzt, um die Auswirkungen von [[Incident Management#Incident|Incidents]] oder Problems zu minimieren, bei denen keine kurzfristige Beseitigung der Ursachen möglich ist. Workarounds werden typischerweise entweder als Teil der Known Error Records dokumentiert, oder in eigenen Records, die mit Known Error und Problem Records verknüpft sind.
<meta itemprop="itemListOrder" content="Ascending" />
<p><span itemprop="name" content="Problem Management Teil-Prozesse:"><strong class="selflink">ITIL Problem Management</strong> umfasst die folgenden Teil-Prozesse:</span>
</p>
<p><b><span id="Problem_Management_Problem-Identifikation" itemprop="itemListElement">Proaktive Problem-Identifikation</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Die generelle Verfügbarkeit von Services zu verbessern, indem <a href="/index.php/Problem_Management#Problem" title="Problem Management">Problems</a> proaktiv identifiziert werden. Das proaktive Problem Management zielt darauf ab, Problems zu ermitteln und/oder Workarounds bereitzustellen, bevor (weitere) Incidents auftreten.
</li></ul>
<p><b><span id="ITIL_Problem_Management_Kategorie" itemprop="itemListElement">Problem-Kategorisierung und -Priorisierung</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Aufzeichnen und Priorisieren eines <a href="/index.php/Problem_Management#Problem" title="Problem Management">Problems</a> mit angemessener Sorgfalt, um eine rasche und effektive Lösung zu ermöglichen.
</li></ul>
<p><b><span id="Problem_Management_Diagnose" itemprop="itemListElement">Problemdiagnose und -lösung</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Identifizieren der einem Problem zugrundeliegenden Ursache und Initiieren der zweckdienlichsten und wirtschaftlichsten Problemlösung. Sofern möglich, wird ein vorläufiger <a href="/index.php/Problem_Management#Workaround" title="Problem Management">Workaround</a> zur Verfügung gestellt.
</li></ul>
<p><b><span id="ITIL_Problem_Management_.C3.9Cberwachung" itemprop="itemListElement">Problem- und Error-Überwachung</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Fortwährend offene Problems und Errors in Hinsicht auf ihren Bearbeitungszustand überwachen, so dass, falls erforderlich, korrigierende Maßnahmen eingeleitet werden können.
</li></ul>
<p><b><span id="Problem_Management_Abschluss" itemprop="itemListElement">Problem-Abschluss und -Auswertung</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Sicherstellen, dass – nach einer erfolgreichen Problemlösung – der <a href="/index.php/Problem_Management#Problem_Record" title="Problem Management">Problem Record</a> die komplette Beschreibung der Lösungshistorie enthält und dass die mit ihm verbundenen <a href="/index.php/Problem_Management#Known_Error" title="Problem Management">Known Error</a> Records aktualisiert worden sind.
</li></ul>
<p><b><span id="Major_Problem_Review" itemprop="itemListElement">Major Problem Review</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Rückschau halten auf die Lösung eines größeren Problems, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden und Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Ferner ist zu prüfen, ob die <a href="/index.php/Problem_Management#Problem" title="Problem Management">Problems</a>, die als „Geschlossen“ gekennzeichnet worden sind, tatsächlich beseitigt sind.
</li></ul>
<p><b><span id="ITIL_Problem_Management_Reporting" itemprop="itemListElement">Problem Management Reporting</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Prozessziel: Sicherstellen, dass die anderen Service-Management-Prozesse ebenso wie das IT Management (in Form des <a href="/index.php/Problem_Management#Problem-Management-Bericht" title="Problem Management">Problem-Management-Berichts</a> über offene Probleme, deren Bearbeitungsstand und vorhandene <a href="/index.php/Problem_Management#Workaround" title="Problem Management">Workarounds</a> informiert sind.
</li></ul>
</div><!-- end of schema.org/ItemList --><p></html>


<p>&nbsp;</p>
== Definitionen ==


=== KPIs | Checklisten ===
<html><div itemscope="itemscope" itemtype="https://schema.org/ItemList"><!-- define schema.org/ItemList -->
<meta itemprop="itemListOrder" content="Ascending" />
<p><span itemprop="name">Die folgenden <a href="/index.php/ITIL-Glossar#ITIL-Glossar_A_bis_Z" title="ITIL-Glossar">ITIL-Begriffe und Acronyme</a> (<i>Informations-Objekte</i>) werden in Problem Management zur Darstellung der Prozess-Outputs und -Inputs verwendet:</span>
</p>
<p><b><span id="Known_Error" itemprop="itemListElement">Known Error</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Ein Known Error ist ein <a href="/index.php/Problem_Management#Problem" title="Problem Management">Problem</a> mit einer dokumentierten zugrundeliegenden Ursache und einem <a href="/index.php/Problem_Management#Workaround" title="Problem Management">Workaround</a>. Known Errors werden über ihren ganzen Lebenszyklus hinweg vom Problem-Management-Prozess verwaltet. Die Details eines Known Errors werden einem <i>Known Error Record</i> in der Known Error Database (KEDB) gespeichert. In der Regel werden Known Errors vom Problem Management identifiziert, können jedoch auch von anderen Service-Management-Disziplinen wie z.B. dem Incident Management oder von externen Suppliern vorgeschlagen werden.
</li></ul>
<p><b><span id="KEDB" itemprop="itemListElement">Known Error Database (KEDB)</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Die Known-Error-Datenbank (Known Error Database, KEDB) wird vom Problem Management erstellt und sowohl vom Incident als auch vom Problem Management zur Verwaltung sämtlicher <a href="/index.php/Problem_Management#Known_Error" title="Problem Management">Known Error</a> Records verwendet.
</li></ul>
<p><b><span id="Problem" itemprop="itemListElement">Problem</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Ein Problem ist die Ursache für einen oder mehrere <a href="/index.php/Incident_Management#Incident" title="Incident Management">Incidents</a>.
</li></ul>
<p><b><span id="Problem-Management-Bericht" itemprop="itemListElement">Problem-Management-Bericht</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Ein Bericht, der den anderen Service-Management-Prozessen Informationen zu offenen bzw. in Bearbeitung befindlichen <a href="/index.php/Problem_Management#Problem" title="Problem Management">Problems</a> liefert.
</li></ul>
<p><b><span id="Problem_Record" itemprop="itemListElement">Problem Record</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Der Problem Record enthält sämtliche Einzelheiten eines <a href="/index.php/Problem_Management#Problem" title="Problem Management">Problems</a> und dokumentiert so den Lebenszyklus des Problems von der Erkennung bis zur Schließung (siehe auch: <a href="/index.php/Checkliste_Problem_Record" title="Checkliste Problem Record">ITIL-Checkliste Problem Record</a>).
</li></ul>
<p><b><span id="Problem-Vorschlag" itemprop="itemListElement">Vorschlag für neues Problem</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Eine Benachrichtigung über ein vermutetes Problem, die an das Problem Management zur weiteren Untersuchung übergeben wird und möglicherweise zur formalen Registrierung eines Problems führt.
</li></ul>
<p><b><span id="Vorschlag_Known_Error" itemprop="itemListElement">Vorschlag für neuen Known Error</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Ein Vorschlag zum Erstellen eines neuen Eintrags in der <a href="/index.php/Problem_Management#KEDB" title="Problem Management">Known Error Database</a>, ausgehend zum Beispiel vom <a href="/index.php/Rollen_in_ITIL#1st_Level_Support" title="Rollen in ITIL">Service Desk</a> oder <a href="/index.php/Release_und_Deployment_Management" title="Release und Deployment Management">Release Management</a>. <a href="/index.php/Problem_Management#Known_Error" title="Problem Management">Known Errors</a> werden über ihren gesamten Lebenszyklus vom <strong class="selflink">Problem Management</strong> verwaltet.
</li></ul>
<p><b><span id="Vorschlag_Workaround" itemprop="itemListElement">Vorschlag für neuen Workaround</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Ein Vorschlag zum Erstellen eines neuen Workaround-Eintrags in der <a href="/index.php/Problem_Management#KEDB" title="Problem Management">Known Error Database</a>, ausgehend zum Beispiel vom <a href="/index.php/Rollen_in_ITIL#1st_Level_Support" title="Rollen in ITIL">Service Desk</a> oder <a href="/index.php/Release_und_Deployment_Management" title="Release und Deployment Management">Release Management</a>. <a href="/index.php/Problem_Management#Workaround" title="Problem Management">Workarounds</a> werden über ihren gesamten Lebenszyklus vom <strong class="selflink">Problem Management</strong> verwaltet.
</li></ul>
<p><b><span id="Workaround" itemprop="itemListElement">Workaround (Umgehungslösung)</span></b>
</p>
<ul><li itemprop="description">Workarounds (Umgehungslösungen) sind temporäre Lösungen zur Verminderung oder Beseitigung der Auswirkungen von <a href="/index.php/Problem_Management#Known_Error" title="Problem Management">Known Errors</a> (und somit Problems), für die noch keine endgültige Lösung verfügbar ist. Somit werden Workarounds oft eingesetzt, um die Auswirkungen von <a href="/index.php/Incident_Management#Incident" title="Incident Management">Incidents</a> oder Problems zu minimieren, bei denen keine kurzfristige Beseitigung der Ursachen möglich ist.
</li></ul>
</div><!-- end of schema.org/ItemList --><p></html>


* [[ITIL-Kennzahlen Service Operation - Servicebetrieb#ITIL-Kennzahlen Problem Management|Kennzahlen (KPIs) zum Problem Managment]]
==KPIs | Checklisten==
* [[ITIL-Checklisten|Checklisten zum Problem Management]]:
** [[Checkliste Problem Record|Checkliste Problem Record]], sowie
** [[Checkliste Problem-Priorität]]
** [[Checkliste Schließen eines Problems]]
** [[Checkliste Problem Report]]


<p>&nbsp;</p>
<html><ul><li><a href="https://wiki.de.it-processmaps.com/index.php/ITIL-Kennzahlen_Service_Operation_-_Servicebetrieb#ITIL-Kennzahlen_Problem_Management" title="ITIL-Kennzahlen - Problem Management KPIs">Kennzahlen (KPIs) zum Problem Management</a>
</li><li><a href="/index.php/ITIL-Checklisten#Problem_Management" title="Problem Management Checklisten">Checklisten Problem Management</a>:
<ul><li><a href="https://wiki.de.it-processmaps.com/index.php/Checkliste_Problem_Record" title="Problem Record">Checkliste Problem Record</a>, sowie
</li><li><a href="/index.php/Checkliste_Schlie%C3%9Fen_eines_Problems" title="Schließen eines Problems">Checkliste Schließen eines Problems</a>
</li><li><a href="/index.php/Checkliste_Problem_Report" title="Problem Report">Checkliste Problem Report</a>
</li></ul>
</li></ul><p></html>


=== ITIL-Rollen ===
==Rollen | Verantwortlichkeiten==


;<span id="Problem Manager">Problem Manager - Prozess-Verantwortlicher</span>
'''<span id="Problem Manager">Problem Manager - Prozess-Verantwortlicher</span>'''
:Der Problem Manager ist dafür verantwortlich, alle [[Problem Management#Problem|Problems]] über ihren gesamten Lebenszyklus zu verwalten.  
*Der Problem Manager ist dafür verantwortlich, alle [[Problem Management#Problem|Problems]] über ihren gesamten Lebenszyklus zu verwalten.  
:Seine vorrangigen Ziele bestehen darin, der Entstehung von [[Incident Management#Incident|Incidents]] vorzubeugen und die negativen Auswirkungen von Incidents, die nicht verhindert werden können, möglichst gering zu halten. Zu diesem Zweck pflegt er die Informationen zu [[Problem Management#Known Error|Known Errors]] und [[Problem Management#Workaround|Workarounds]].
*Seine vorrangigen Ziele bestehen darin, der Entstehung von [[Incident Management#Incident|Incidents]] vorzubeugen und die negativen Auswirkungen von Incidents, die nicht verhindert werden können, möglichst gering zu halten. Zu diesem Zweck pflegt er die Informationen zu [[Problem Management#Known Error|Known Errors]] und [[Problem Management#Workaround|Workarounds]].


<p>&nbsp;</p>
<p>&nbsp;</p>


{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" style="text-align:center;" valign="top"
{| class="wikitable" style="background: white;"
|-
|-
| valign="top"  colspan="4" style="background:#ffffdd;" align="center"| '''Verantwortlichkeits-Matrix: ITIL Problem Management'''
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|-
|-
! width="40%" align="center" style="background:#ffffee;" | ITIL-Rolle | Teil-Prozess
! style="background:#ffffee; width: 40%; text-align:center" | ITIL-Rolle | Teil-Prozess
! style="background:#ffffee;" | [[Problem Management#Problem Manager|Problem Manager]]
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<span id="Mitarbeit">[3] [[Rollen in ITIL V3|Zu den Rollen-Beschreibungen...]]</span>
<span id="Mitarbeit">[3] [[Rollen in ITIL|Zu den Rollen-Beschreibungen...]]</span>


==Anmerkungen==
<html>Von:&#160;&#160;Stefan Kempter&#160;<a rel="author" href="https://www.linkedin.com/in/stefankempter"><img style="margin:0px 0px 0px 0px;" src="/images/bookmarking/linkedin.png" width="16" height="16" title="Von: Stefan Kempter | Profil auf LinkedIn" alt="Autor: Stefan Kempter, IT Process Maps GbR" /></a>, IT Process Maps.</p>
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Aktuelle Version vom 30. Dezember 2023, 19:17 Uhr

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ES - EN - Problem Management


Ziel: Problem Management verwaltet alle Problems innerhalb ihres Lebenszyklus. Dieser ITIL-Prozess sorgt dafür, dem Auftreten von (sich wiederholenden) Incidents vorzubeugen und die Auswirkungen von Incidents, die nicht verhindert werden können, minimal zu halten. Das 'Proaktive Problem Management' analysiert Incident Records und setzt Daten, die in anderen IT Service-Management-Prozessen erhoben worden sind dazu ein, Trends oder maßgebliche Problems zu bestimmen.

Deutsche Bezeichnung: Problem Management

Teil von: Service Operation (Servicebetrieb)

Prozess-Verantwortlicher: Problem Manager

 

ITIL 4 Problem Management

Der hier beschriebene Problem-Management-Prozess (Abb. 1) folgt den Spezifikationen von ITIL V3, wo Problem Management als Prozess im Service-Betrieb (der vierten Phase im ITIL-Service-Lifecycle) definiert ist.

ITIL V4 gibt keine bestimmten Prozesse mehr vor sondern führt 34 Praktiken ("Practices") ein. Damit sind Organisationen freier bei der Definition maßgeschneiderter Prozesse.

Problem Management wird in in ITIL 4 somit als Service-Management-Praktik aufgeführt, und die Empfehlungen umfassen die wichtigsten Aktivitäten, Inputs, Outputs und Rollen. Organisationen sollen auf Basis dieser Leitlinien einen detaillierten Prozess für das Managen von Problems festlegen, der ihren individuellen Anforderungen entspricht.

Nachdem die in ITIL V3 definierten Prozesse mit der Einführung von ITIL V4 nicht ihre Gültigkeit verloren haben, können Organisationen den Problem-Management-Prozess aus ITIL V3 nach wie vor als Vorlage verwenden.

Hinweis:
In unserem YaSM Service-Management-Wiki beschreiben wir ein schlankeres Modell mit 19 Service-Management-Prozessen, das gut zu ITIL 4 passt, wo einfache und praktikable Lösungen bevorzugt werden.

Im YaSM-Prozessmodell ist ein Problem-Management-Prozess enthalten, der eine gute Ausgangsbasis für Organisationen darstellt, die ITIL 4 einführen möchten.

Prozess-Beschreibung

Problem Management ITIL
ITIL Problem Management (.pdf)

Problem Management zielt darauf ab, die Auswirkungen von Incidents (Service-Störungen) zu minimieren, indem es Incidents möglichst verhindert. Für bereits eingetroffene Incidents versucht das Problem Management, deren erneutes Auftreten zu unterbinden.

In ITIL wird ein "Problem" definiert als die "zugrundeliegende Ursache eines oder mehrerer Incidents".

Problem Management arbeitet eng mit dem Incident Management zusammen, aber die beiden Prozesse müssen klar unterschieden werden:

  • Im Incident Management geht es darum, Services so schnell wie möglich wiederherzustellen, oft mit Hilfe von temporären Lösungen.
  • Demgegenüber analysiert das Problem Management grundlegende Ursachen und Fehlerquellen, damit daraus resultierende Incidents gar nicht erst eintreten.

Alle Problems sollten in Problem Records festgehalten werden, so dass ihr Status verfolgt und ihr vollständiger Verlauf dokumentiert werden kann. Die Kategorisierung und Priorisierung der Problems sollte sich an der Vorgehensweise im Incident Management orientieren, damit Incidents und Problems auf einfache Weise verknüpft werden können.

Im Problem-Management-Prozess werden proaktive und reaktive Methoden verwendet:

  1. Das reaktive Problem Management wird angestoßen, wenn Sachverhalte und Probleme erkannt werden, die eine weitergehende Analyse und das Implementieren einer längerfristigen Lösung erfordern. Zum Beispiel kann das Problem Management einen Incident (bzw. eine Reihe zusammenhängender Incidents) aufgreifen, dessen zugrundeliegende Ursache im Incident Management nicht behoben werden konnte. Damit soll verhindert werden, dass ähnliche Incidents in Zukunft erneut auftreten.
  2. Beim proaktiven Problem Management handelt es sich um eine fortwährende Aktivität, mit der Fehlerquellen identifiziert werden sollen, so dass potentiell daraus resultierende Incidents erst gar nicht eintreten. Zum Beispiel analysiert das Problem Management bestimmte Daten wie Incident Records und Logdateien, um Muster und Trends zu erkennen, die auf mögliche Probleme und Fehlerquellen hindeuten können.

Wenn ein Problem analysiert und diagnostiziert wurde, wird daraus ein "Known Error" (bekannter Fehler). Wenn möglich, stellt das Problem Management einen Workaround bereit - eine temporäre Lösung, mit der Incidents behoben werden können, solange im Problem Management noch eine dauerhafte Lösung entwickelt wird.

Wenn eine endgültige Lösung implementiert ist, sollte der Problem Record formell geschlossen werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Problem Record eine komplette Beschreibung des Verlaufs bis zu dessen Lösung enthält, und dass alle maßgeblichen Aufzeichnungen und Records auf einem aktuellen Stand sind.

Problem Management verfügt über eine Reihe von Schnittstellen mit anderen ITIL-Prozessen:

Das Übersichts-Diagramm 'ITIL Problem Management' (Abb. 1) illustriert die wichtigsten Informationsflüsse und Schnittstellen des Prozesses.

In ITIL 4 wird "Problem Management" als Service-Management-Praktik aufgeführt (s. o.).

 

Teil-Prozesse

ITIL Problem Management umfasst die folgenden Teil-Prozesse:

Proaktive Problem-Identifikation

  • Prozessziel: Die generelle Verfügbarkeit von Services zu verbessern, indem Problems proaktiv identifiziert werden. Das proaktive Problem Management zielt darauf ab, Problems zu ermitteln und/oder Workarounds bereitzustellen, bevor (weitere) Incidents auftreten.

Problem-Kategorisierung und -Priorisierung

  • Prozessziel: Aufzeichnen und Priorisieren eines Problems mit angemessener Sorgfalt, um eine rasche und effektive Lösung zu ermöglichen.

Problemdiagnose und -lösung

  • Prozessziel: Identifizieren der einem Problem zugrundeliegenden Ursache und Initiieren der zweckdienlichsten und wirtschaftlichsten Problemlösung. Sofern möglich, wird ein vorläufiger Workaround zur Verfügung gestellt.

Problem- und Error-Überwachung

  • Prozessziel: Fortwährend offene Problems und Errors in Hinsicht auf ihren Bearbeitungszustand überwachen, so dass, falls erforderlich, korrigierende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Problem-Abschluss und -Auswertung

  • Prozessziel: Sicherstellen, dass – nach einer erfolgreichen Problemlösung – der Problem Record die komplette Beschreibung der Lösungshistorie enthält und dass die mit ihm verbundenen Known Error Records aktualisiert worden sind.

Major Problem Review

  • Prozessziel: Rückschau halten auf die Lösung eines größeren Problems, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden und Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Ferner ist zu prüfen, ob die Problems, die als „Geschlossen“ gekennzeichnet worden sind, tatsächlich beseitigt sind.

Problem Management Reporting

  • Prozessziel: Sicherstellen, dass die anderen Service-Management-Prozesse ebenso wie das IT Management (in Form des Problem-Management-Berichts über offene Probleme, deren Bearbeitungsstand und vorhandene Workarounds informiert sind.

Definitionen

Die folgenden ITIL-Begriffe und Acronyme (Informations-Objekte) werden in Problem Management zur Darstellung der Prozess-Outputs und -Inputs verwendet:

Known Error

  • Ein Known Error ist ein Problem mit einer dokumentierten zugrundeliegenden Ursache und einem Workaround. Known Errors werden über ihren ganzen Lebenszyklus hinweg vom Problem-Management-Prozess verwaltet. Die Details eines Known Errors werden einem Known Error Record in der Known Error Database (KEDB) gespeichert. In der Regel werden Known Errors vom Problem Management identifiziert, können jedoch auch von anderen Service-Management-Disziplinen wie z.B. dem Incident Management oder von externen Suppliern vorgeschlagen werden.

Known Error Database (KEDB)

  • Die Known-Error-Datenbank (Known Error Database, KEDB) wird vom Problem Management erstellt und sowohl vom Incident als auch vom Problem Management zur Verwaltung sämtlicher Known Error Records verwendet.

Problem

  • Ein Problem ist die Ursache für einen oder mehrere Incidents.

Problem-Management-Bericht

  • Ein Bericht, der den anderen Service-Management-Prozessen Informationen zu offenen bzw. in Bearbeitung befindlichen Problems liefert.

Problem Record

  • Der Problem Record enthält sämtliche Einzelheiten eines Problems und dokumentiert so den Lebenszyklus des Problems von der Erkennung bis zur Schließung (siehe auch: ITIL-Checkliste Problem Record).

Vorschlag für neues Problem

  • Eine Benachrichtigung über ein vermutetes Problem, die an das Problem Management zur weiteren Untersuchung übergeben wird und möglicherweise zur formalen Registrierung eines Problems führt.

Vorschlag für neuen Known Error

Vorschlag für neuen Workaround

Workaround (Umgehungslösung)

  • Workarounds (Umgehungslösungen) sind temporäre Lösungen zur Verminderung oder Beseitigung der Auswirkungen von Known Errors (und somit Problems), für die noch keine endgültige Lösung verfügbar ist. Somit werden Workarounds oft eingesetzt, um die Auswirkungen von Incidents oder Problems zu minimieren, bei denen keine kurzfristige Beseitigung der Ursachen möglich ist.

KPIs | Checklisten

Rollen | Verantwortlichkeiten

Problem Manager - Prozess-Verantwortlicher

  • Der Problem Manager ist dafür verantwortlich, alle Problems über ihren gesamten Lebenszyklus zu verwalten.
  • Seine vorrangigen Ziele bestehen darin, der Entstehung von Incidents vorzubeugen und die negativen Auswirkungen von Incidents, die nicht verhindert werden können, möglichst gering zu halten. Zu diesem Zweck pflegt er die Informationen zu Known Errors und Workarounds.

 

Verantwortlichkeits-Matrix: ITIL Problem Management
ITIL-Rolle | Teil-Prozess Problem Manager Anwendungssystem-Analytiker[3] Technischer Analytiker[3]
Proaktive Problem-Identifikation A[1]R[2] - -
Problemidentifikation und -kategorisierung AR - -
Problemdiagnose und -lösung AR R R
Problem- und Error-Überwachung AR - -
Problem-Abschluss und -auswertung AR - -
Major Problem Review AR - -
Problem Management Reporting AR - -

Erläuterungen

[1] A: Accountable i.S.d. RACI-Modells: Verantwortlich dafür, dass Problem Management als Gesamt-Prozess korrekt und vollständig ausgeführt wird.

[2] R: Responsible i.S.d. RACI-Modells: Verantwortlich für die Ausführung bestimmter Aufgaben in Problem Management.

[3] Zu den Rollen-Beschreibungen...

Anmerkungen

Von:  Stefan Kempter , IT Process Maps.

 

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