Service-Validierung und Test
Ziel: ITIL Service Validation & Testing (Service-Validierung und Test) stellt sicher, dass ausgerollte Releases und die daraus resultierenden Services qualitätsgeprüft werden. ITIL Service-Validierung bewertet, ob der IT-Betrieb in der Lage ist, den neuen Service angemessen zu unterstützen.
Deutsche Bezeichnung: Service-Validierung und Test
Teil von: Service Transition (Serviceüberführung)
Prozess-Verantwortlicher: Test-Manager
Prozess-Beschreibung
Service Validation & Testing (Service-Validierung und -Test) wurde als neuer Prozess in ITIL V3 aufgenommen. Zu den wichtigsten Ergänzungen zählen die Erläuterung der unterschiedlichen Testphasen und Testkonzepte im Rahmen von Service Transition; hierdurch fällt es dem Praktiker leichter, Tests in einem angemessenen Rahmen durchzuführen.
In ITIL 2011 stellt eine zusätzliche Schnittstelle zwischen Service-Validierung und ITIL-Projektmanagement sicher, dass dem Projektmanagement kontinuierlich die aktuellen Planungs-Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Das Übersichts-Diagramm zu ITIL Service Validation (.JPG) illustriert die wichtigsten Schnittstellen des ITIL-Prozesses (siehe Abbildung 1).
Teil-Prozesse
ITIL Service-Validierung und -Test umfasst die folgenden Teil-Prozesse:
Testmodell-Definition
- Prozessziel: Im Detail spezifizieren, wie das Release getestet und qualitätsgesichert wird. Innerhalb des Prozesses der Testmodell-Definition werden insbesondere das Testkonzept definiert und Testfälle konzipiert, die im Rahmen der Servicevalidierung (Service Validation) zur Anwendung kommen.
Übergabe der Release-Komponenten
- Prozessziel: Release-Komponenten in Empfang nehmen und einer initialen Bewertung unterziehen. Dieser Prozess stellt sich, dass nur solche Komponenten, die strikte Qualitätskriterien erfüllen, in die nachfolgende Phase übernommen werden, in der sie intensiv getestet werden.
Release-Test
- Prozessziel: Testen aller Release-Komponenten, Werkzeuge und Mechanismen, die für das Ausrollen erforderlich sind. Dieser Prozess stellt sicher, dass nur solche Komponenten, die strikte Qualitätskriterien erfüllen, in die produktive Umgebung ausgerollt werden.
Abnahmetest
- Prozessziel: Überprüfen, ob alle Rahmenbedingungen gegeben sind, um den neuen Service zu starten; Beschaffen einer verbindlichen Bestätigung des Kunden, dass der neue Service die vereinbarten Service-Level-Anforderungen erfüllt.
- Anmerkung: Wenn das Release alle vorhergehenden Qualitäts-Checks bestanden hat, sollten an dieser Stelle keine neuen Fehler mehr aufgedeckt werden. Wenn allerdings bedeutende Fehler zutage treten, muss zwischen Kunde und Service Level Manager entschieden werden, wie weiter vorgegangen werden soll (→ siehe Verantwortlichkeits-Matrix).
Definitionen
Die folgenden ITIL-Begriffe und Acronyme (Informations-Objekte) werden in ITIL Service-Validierung zur Darstellung der Prozess-Outputs und -Inputs verwendet:
Entwicklungs-/Installations-QS-Dokumentation
- Eine Dokumentation von Tests und QS-Maßnahmen, die während Entwicklung oder Installation von Anwendungen, Systemen und anderen Infrastruktur-Komponenten durchgeführt wurden (z.B. Komponenten-Tests, Code Walk Through, ...). Eine vollständige QS-Dokumentation weist nach, dass die vorgeschriebenen QS-Maßnahmen durchgeführt wurden, bevor eine Release-Komponente ans Release Management ausgehändigt wird.
Testmodell
- Ein Testmodell wird im Verlauf der Release-Planungsphase erstellt. Dieses Modell beschreibt detailliert das Testkonzept, das beim Ausrollen eines Releases in die Live-Umgebung angewandt wird. Das Testmodell stellt einen wichtigen Input für den Projektplan dar. Insbesondere sind in diesem Dokument die erforderlichen Prüfpunkte für die Qualitätssicherung während des Release Deployments aufgeführt, sowie detaillierte Skripte für die durchzuführenden Tests.
KPIs
Rollen | Verantwortlichkeiten
Test-Manager - Prozess-Verantwortlicher
- Der Test-Manager stellt sicher, dass ausgerollte Releases und die aus ihnen resultierenden Services die Erwartungen des Kunden erfüllen. Er überprüft, ob der IT-Betrieb in der Lage ist, den neuen Service entsprechend zu unterstützen.
Verantwortlichkeits-Matrix: ITIL Service Validation & Testing | |||||||
ITIL-Rolle / Teil-Prozess | Test Manager | Information Security Manager[3] | Compliance Manager[3] | Service User[3] | IT Operator[3] | Customer[3] | Andere beteiligte Rollen |
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Testmodell-Definition | A[1]R[2] | - | - | - | - | - | - |
Übergabe der Release-Komponenten | AR | - | - | - | - | - | - |
Release-Test | AR | R | R | R | R | - | - |
Abnahmetest | AR | - | - | R | R | R | R[4] |
Erläuterungen
[1] A: Accountable i.S.d. RACI-Modells: Verantwortlich dafür, dass ITIL Service-Validierung und -Test als Gesamt-Prozess korrekt und vollständig ausgeführt wird.
[2] R: Responsible i.S.d. RACI-Modells: Verantwortlich für die Ausführung bestimmter Aufgaben in ITIL Service Validation.
[3] siehe → Rollen-Beschreibungen
[4] Service Level Manager, Release Manager und Service Owner (Serviceverantwortlicher). → Rollen-Beschreibungen
Anmerkungen
Von: Stefan Kempter , IT Process Maps.
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