ITIL Design-Koordinierung
Ziel: Das Ziel von Design-Koordinierung (Design Coordination) ist das Koordinieren aller Aktivitäten, Prozesse und Ressourcen im Zusammenhang mit dem Design neuer bzw. zu ändernder Services. Dieser ITIL-Prozess stellt das konsistente und effektive Design neuer oder geänderter IT-Services, Service-Management-Informationssysteme, Architekturen, Technologie, Prozesse, Informationen und Messgrößen sicher.
Deutsche Bezeichnung: Design-Koordinierung
Teil von: Service Design
Prozess-Verantwortlicher: Service Design Manager
Prozess-Beschreibung
Design Coordination (Design-Koordinierung) wird in ITIL 2011 als ein neuer Prozess eingeführt. Dieser Prozess ist verantwortlich dafür, die durch andere Service-Design-Prozesse auszuführenden Design-Aktivitäten zu koordinieren.
In der vorhergehenden ITIL-Version war für diese Koordinations-Aufgaben noch der Service-Level-Management-Prozess zuständig, sodass die Teil-Prozesse Aufgliedern von Business-Services in Infrastruktur-Services, Technisches und Organisatorisches Service Design und RFC-Erstellung und -Einreichung von Service Level Management zu Design-Koordinierung verschoben worden sind.
Das Übersichts-Diagramm zu ITIL Design Coordination (.JPG) illustriert die wichtigsten Schnittstellen des ITIL-Prozesses (siehe Abb. 1).
In ITIL 4 sind die Aktivitäten von "Design-Koordinierung" weitgehend in der Service-Management-Praktik "Service Design" enthalten.
Teil-Prozesse
ITIL Design Coordination umfasst die folgenden Teil-Prozesse:
Design-Koordinierungs-Support
- Prozessziel: Koordinieren und Entwickeln der Ressourcen und Kompetenzen für das Design von Services und Sicherstellen, dass in der Organisation ein einheitlicher Ansatz für das Design neuer oder geänderter Services verwendet wird.
Service-Design-Planung
- Prozessziel: Detaillierte Planung der Aktivitäten im Rahmen der Service-Design-Phase und Sicherstellen, dass während des Service-Designs alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden.
Service-Design-Koordinierung und -Überwachung
- Prozessziel: Koordinierung der Design-Aktivitäten, die von unterschiedlichen Service-Design-Prozessen durchgeführt werden und Bewertung, ob der neue bzw. geänderte Service wirtschaftlich erbracht werden kann. Dieser Prozess entscheidet auch, ob die Anforderungen des Kunden erfüllt werden können oder ob nachverhandelt werden muss.
Technisches und Organisatorisches Service Design
- Prozessziel: Aus der IT-Perspektive entscheiden, auf welche Weise ein neuer Service bereitgestellt wird. Dazu müssen die neu zu entwickelnde technische Infrastruktur, aber auch die notwendigen organisatorischen Anpassungen spezifiziert werden. Das resultierende Service Design Package enthält alle erforderlichen Informationen für die Serviceüberführung (Service Transition).
Service Design Review und RFC-Einreichung
- Prozessziel: Prüfen des Service Design Packages auf Vollständigkeit und Initiieren der Implementierung des Service durch Einreichung eines offiziellen Requests for Change.
Definitionen
Die folgenden ITIL-Begriffe und Acronyme (Informations-Objekte) werden in ITIL Design-Koordinierung zur Darstellung der Prozess-Outputs und -Inputs verwendet:
Service Design Package (SDP)
- Das Service Design Package baut auf den Service-Level-Anforderungen auf. Es enthält zum einen die Anforderungen aus Kundensicht und beschreibt zum anderen, wie diese aus technischer und organisatorischer Sicht erfüllt werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine Reihe von Infrastruktur-Services zu einem Business-Service für den Kunden zusammengestellt wird (siehe auch ITIL-Checkliste Service Design Package)
Service-Design-Richtlinie
- Die Service-Design-Richtlinie stellt Leitlinien bereit, um sicherzustellen, dass ein einheitlicher Ansatz für alle Service-Design-Aktivitäten verwendet wird. Insbesondere legt die Service-Design-Richtlinie fest, für welche Projekte oder Changes eine formale Service-Design-Phase erforderlich ist, und welche Parteien am Service Design beteiligt werden müssen, damit alle Aspekte ausreichend berücksichtigt sind.
Checklisten
Rollen | Verantwortlichkeiten
Service Design Manager - Prozess-Verantwortlicher
- Der Service Design Manager ist verantwortlich dafür, dass neue bzw. zu ändernde Services so gestaltet werden, dass sie die erforderliche Qualität, Sicherheit und Belastbarkeit gewährleisten. Dies umfasst auch den Entwurf und die Laufendhaltung aller Service-Design-Dokumentationen.
ITIL-Rolle / Teil-Prozess | Service Design Manager | Project Manager[3] | IT Operations Manager[3] | Financial Manager[3] | Andere beteiligte Rollen |
---|---|---|---|---|---|
Design-Koordinierungs-Support | A[1]R[2] | - | - | - | - |
Service-Design-Planung | AR | R | - | - | - |
Service-Design-Koordinierung und -Überwachung | AR | - | R | R | - |
Technisches und Organisatorisches Service Design | AR | - | R | - | R[4] |
Service Design Review und RFC-Einreichung | AR | - | - | - | - |
Erläuterungen
[1] A: Accountable i.S.d. RACI-Modells: Verantwortlich dafür, dass ITIL Design-Koordinierung als Gesamt-Prozess korrekt und vollständig ausgeführt wird.
[2] R: Responsible i.S.d. RACI-Modells: Verantwortlich für die Ausführung bestimmter Aufgaben in Design Coordination.
[3] siehe → Rollen-Beschreibungen
[4] Anwendungssystem-Analytiker, Technischer Analytiker, Prozess-Architekt, Prozess-Owner (und andere, je nach Erfordernis)
Anmerkungen
Von: Stefan Kempter , IT Process Maps.
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