ITIL-Implementierung - Prozess-Design: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Ziele des Projektschritts ====
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[[Image:Thumb-itil-prozesskette.jpg|frame|right|alt=ITIL Prozesskette|Abb. 1: Detaillierte ITIL-Prozessbeschreibungen in Form von Prozessketten]]
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Der sich aus den Diskussionen ergebende Konsens wird in einem detaillierten Prozessdiagrammen in Form von Prozessketten - bzw. "ITIL-Flussdiagrammen" - dokumentiert ''(siehe Abb. 1)''.
Die Ergebnisse werden in detaillierten Prozessdiagrammen in Form von Prozessketten - bzw. "ITIL-Flussdiagrammen" - dokumentiert ''(siehe Abb. 1: [[Media:Thumb-itil-prozesskette.jpg|ITIL-Prozessketten]])''.


Dabei gelten die folgenden Vorgaben:
Dabei gelten die folgenden Vorgaben:


Ein Prozessmodell unterliegt deutlich strikteren Regeln als beschreibender Text. Man muss einem Prozessmodell eindeutig entnehmen können, welche Aktivitäten im Arbeits-ablauf in welcher Reihenfolge ausgeführt werden müssen und welche Ergebnisse ("Prozess-Outputs") für den Nachfolge-Prozess bereitzustellen sind.
Ein Prozessmodell unterliegt deutlich strikteren Regeln als beschreibender Text. Man muss einem Prozessmodell eindeutig entnehmen können, welche Aktivitäten im Arbeitsablauf in welcher Reihenfolge ausgeführt werden müssen und welche Ergebnisse ("Prozess-Outputs") für den Nachfolge-Prozess bereitzustellen sind.


Jede Aufgabe in der IT-Organisation soll nur genau einmal ausgeführt werden, und es gilt, kostspielige Doppelarbeiten zu vermeiden. Deshalb sind in einem Prozessmodell Redundanzen nicht zulässig - jede Aktivität kommt innerhalb eines wohldefinierten Prozesses nur genau einmal vor, und es ist klar geregelt, wer für die Ausführung verantwortlich ist.
Jede Aufgabe in der IT-Organisation soll nur genau einmal ausgeführt werden, und es gilt, kostspielige Doppelarbeiten zu vermeiden.  


Zusatzinformationen oder Leitlinien, die für die Durchführung der Prozesse wichtig sind, wie z.B. genauere Beschreibungen bestimmter Prozeduren oder Prozessergebnisse, können im ITIL-Prozessmodell als Links hinterlegt werden. Denkbar wäre hier beispielsweise ein verlinktes Dokument, in dem beschrieben ist, welche Angaben bei der ersten Meldung eines Incidents zu erfragen sind.
Deshalb sind in einem Prozessmodell Redundanzen nicht zulässig - jede Aktivität kommt innerhalb eines wohldefinierten Prozesses nur genau einmal vor, und es ist klar geregelt, wer für die Ausführung verantwortlich ist.
 
Zusatzinformationen oder Leitlinien, die für die Durchführung der Prozesse wichtig sind, wie z.B. genauere Beschreibungen bestimmter Prozeduren oder Prozessergebnisse, können im ITIL-Prozessmodell als Links hinterlegt werden. Denkbar wäre hier beispielsweise ein verlinktes Dokument, in dem beschrieben ist, welche Angaben bei der Erstmeldung eines Incidents zu erfragen sind.


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* [[ITIL-Implementierung - Prozess-Schnittstellen|Schnittstellen der einzuführenden ITIL-Prozesse]]
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* [[ITIL-Implementierung - Prozess-Controlling#IT-Kennzahlen/ Messverfahren festlegen |Kennzahlen (KPIs)]] zu den einzuführenden Prozessen
* [[ITIL-Implementierung - Prozess-Controlling#IT-Kennzahlen/ Messverfahren festlegen |Kennzahlen (KPIs)]] zu den einzuführenden Prozessen
* Detaillierte Standard-Prozessabläufe eines ITIL-Referenzmodells (Beispiel: [https://de.it-processmaps.com/produkte/itil-prozesslandkarte.html ITIL-Prozesslandkarte V3])
* Detaillierte Standard-Prozessabläufe eines ITIL-Referenzmodells ''(Beispiel: Die [https://de.it-processmaps.com/produkte/itil-prozesslandkarte.html ITIL-Prozesslandkarte])''


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<span style="color:#5d5d5d">Implementierbare Prozessabläufe auf der Grundlage der ITIL-Literatur zu entwerfen und die Abfolge der Einzelaktivitäten innerhalb eines jeden Prozesses festzulegen, ist sehr arbeitsintensiv, erfordert große Sorgfalt und setzt tiefe Sachkenntnis voraus.</span>


[[Image:Thumb-itil-checkliste.jpg|frame|right|Checklisten zu den ITIL-Prozessabläufen]]
<span style="color:#5d5d5d">Mit dem Einsatz eines ITIL-Referenz-Prozessmodells verringert sich dieser Aufwand erheblich - dennoch ist es sehr wichtig, sich bei einer ITIL-Implementierung auf die für die eigene IT-Organisation wesentlichen Bereiche zu konzentrieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn die ITIL-Standard-Abläufe unternehmensspezifisch angepasst werden sollen.</span>
<span style="color:#5d5d5d">Implementierbare Prozessabläufe auf der Grundlage der ITIL-Literatur zu entwerfen und die Abfolge der Einzelaktivitäten innerhalb eines jeden Prozesses festzulegen, ist sehr arbeitsintensiv, erfordert große Sorgfalt und setzt tiefe Sachkenntnis voraus. Mit dem Einsatz eines ITIL-Referenz-Prozessmodells verringert sich dieser Aufwand erheblich - dennoch ist es sehr wichtig, sich bei einer ITIL-Implementierung auf die für die eigene IT-Organisation wesentlichen Bereiche zu konzentrieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn die ITIL-Standard-Abläufe unternehmensspezifisch angepasst werden sollen.</span>


<span style="color:#5d5d5d">Die [https://de.it-processmaps.com/produkte/itil-prozesslandkarte.html ITIL-Prozesslandkarte V3] enthält ausführliche Prozess-Detaildiagramme für alle ITIL-V3-Prozesse (ITIL-Prozessketten, siehe Abbildung). Diese Referenzprozessmodelle erfüllen die Anforderungen von ITIL V3 und ISO 20000.</span>
[[Image:Itil-checklisten.jpg|thumb|400px|right|Abb. 2: [[ITIL-Checklisten|Checklisten zu den ITIL-Prozessabläufen]]]]
<span style="color:#5d5d5d">Die [https://de.it-processmaps.com/produkte/itil-prozesslandkarte.html ITIL-Prozesslandkarte] enthält ausführliche Prozess-Detaildiagramme für alle ITIL-Prozesse ''(siehe Abb. 1: [[Media:Thumb-itil-prozesskette.jpg|ITIL-Prozessketten]])''. Diese Referenzprozessmodelle erfüllen die aktuellen Anforderungen von ITIL und ISO 20000.</span>


<span style="color:#5d5d5d">Modifikationen dieser Standard-Prozessmodelle sind dann erforderlich, wenn z.B. bestimmte unternehmensrelevante Besonderheiten berücksichtigt werden sollen. Bei solchen Änderungen bzw. Abweichungen vom empfohlenen Standard sind die Grundprinzipien von ITIL zu beachten.</span>
<span style="color:#5d5d5d">Modifikationen dieser Standard-Prozessmodelle sind dann erforderlich, wenn z.B. bestimmte unternehmensrelevante Besonderheiten berücksichtigt werden sollen. Bei solchen Änderungen bzw. Abweichungen vom empfohlenen Standard sind die Grundprinzipien von ITIL zu beachten.</span>


<span style="color:#5d5d5d">Als Ergänzung enthält das ITIL-Referenzmodell Checklisten und Dokumentvorlagen mit tiefer gehenden Informationen zu Aspekten der Ablaufbeschreibungen bzw. für die Definition von Richtlinien oder von Prozess-Outputs. Beispiele finden Sie hier im IT Process Wiki unter [[ITIL-Checklisten#Die wichtigsten Checklisten zu ITIL V3|"Die wichtigsten ITIL-Checklisten"]]</span>
<span style="color:#5d5d5d">Als Ergänzung enthält das ITIL-Referenzmodell Checklisten und Dokumentvorlagen ''(siehe Abb. 2: [[Media:Itil-checklisten.jpg|ITIL-Checklisten]])'' mit tiefer gehenden Informationen zu Aspekten der Ablaufbeschreibungen bzw. für die Definition von Richtlinien oder von Prozess-Outputs.</span>
 
<span style="color:#5d5d5d">Beispiele finden Sie hier im IT Process Wiki unter [[ITIL-Checklisten#Checklisten ITIL 2011|"Die wichtigsten ITIL-2011-Checklisten"]].</span>
 
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==== Ressourcen ====
* [1] [[ITIL-Checklisten|Detaillierte ITIL-Checklisten]] zur Definition von Prozess-Outputs und -Inputs
* [2] Mehr zur [[ITIL-Implementierung mit einem ITIL-Prozessmodell]]
* [3] [https://de.it-processmaps.com/allgemeines/faq.html FAQ: ITIL-Referenzprozesse]; IT Process Maps.
* [4] Struktur und Inhalte eines ITIL-Prozessmodells: [https://demo.it-processmaps.com/visio_de/itil-prozesslandkarte.html Video: Einführung in die ITIL-Prozesslandkarte]; IT Process Maps.
* [5] Spezifikation Business Process Model and Notation (BPMN) Version 2.0, Stand: Januar 2011 - [http://www.omg.org/spec/BPMN/2.0/ www.omg.org/spec/BPMN/2.0] bzw. [http://bpmnhandbook.com/01_specs/BPMN_20_spec.pdf BPMN_20_spec.pdf]


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Version vom 15. Mai 2013, 09:25 Uhr

<seo metakeywords="itil prozess design, prozess design itil" metadescription="ITIL Prozess Design: Um sicher zu stellen, dass ein größtmögliches Maß an Erfahrung in die die Konzeption der ITIL-Abläufe einfließt, ..." />

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ES - EN - ITIL Prozess Design


 

Schritt 8: ITIL-Prozesse im Detail ausarbeiten

 

Nachdem in den vorherigen Projektphasen bestimmt wurde, welche Prozesse eingeführt werden sollen, wie diese mit den anderen Prozessen zusammenhängen und welche Qualitätskriterien für deren Ablauf gelten, kann nun die detaillierte Festlegung der ITIL-Abläufe erfolgen.

 

Ziele des Projektschritts

  • Detaillierte Festlegung der Einzelaktivitäten innerhalb der ITIL-Prozesse
  • Festlegung der Leitlinien und Checklisten zur Unterstützung der Prozessdurchführung
  • Genaue Festlegung der Prozess-Outputs

 

Beschreibung

Um sicher zu stellen, dass ein größtmögliches Maß an Erfahrung und Wissen in die die Konzeption der ITIL-Abläufe einfließt, müssen die Einzelaktivitäten mit allen Prozessbeteiligten diskutiert werden. Dafür zu sorgen, gehört zum Aufgabenbereich der Prozessverantwortlichen.

ITIL Prozesskette
Abb. 1: Detaillierte ITIL-Prozessbeschreibungen in Form von Prozessketten

Die Ergebnisse werden in detaillierten Prozessdiagrammen in Form von Prozessketten - bzw. "ITIL-Flussdiagrammen" - dokumentiert (siehe Abb. 1: ITIL-Prozessketten).

Dabei gelten die folgenden Vorgaben:

Ein Prozessmodell unterliegt deutlich strikteren Regeln als beschreibender Text. Man muss einem Prozessmodell eindeutig entnehmen können, welche Aktivitäten im Arbeitsablauf in welcher Reihenfolge ausgeführt werden müssen und welche Ergebnisse ("Prozess-Outputs") für den Nachfolge-Prozess bereitzustellen sind.

Jede Aufgabe in der IT-Organisation soll nur genau einmal ausgeführt werden, und es gilt, kostspielige Doppelarbeiten zu vermeiden.

Deshalb sind in einem Prozessmodell Redundanzen nicht zulässig - jede Aktivität kommt innerhalb eines wohldefinierten Prozesses nur genau einmal vor, und es ist klar geregelt, wer für die Ausführung verantwortlich ist.

Zusatzinformationen oder Leitlinien, die für die Durchführung der Prozesse wichtig sind, wie z.B. genauere Beschreibungen bestimmter Prozeduren oder Prozessergebnisse, können im ITIL-Prozessmodell als Links hinterlegt werden. Denkbar wäre hier beispielsweise ein verlinktes Dokument, in dem beschrieben ist, welche Angaben bei der Erstmeldung eines Incidents zu erfragen sind.

 

Voraussetzungen

 

Ergebnisse

  • Detaillierte Prozessabläufe in Form von Prozessketten, bei Bedarf mit unternehmensspezifischen Anpassungen
  • Leitlinien/ Checklisten
  • Ergebnisse (Outputs) des Prozesses

 

Erfolgsfaktoren

  • Der Detaillierungsgrad der Prozessdokumentation sollte angemessen, aber nicht zu ausführlich gewählt werden. Eine zu umfangreiche Dokumentation der ITIL-Prozesse führt in der Regel dazu, dass sich diese Unterlagen schon nach kurzer Zeit nicht mehr auf dem aktuellen Stand befinden, da sie als Werkzeug zur stetigen Verbesserung der Prozessabläufe zu unhandlich sind. Aus diesem Grund sind in dieser Projektphase gute Vorarbeiten in den vorangegangenen Projektschritten von entscheidender Bedeutung.
  • Entscheidend in dieser Prozessphase ist es, die Definition der Prozessdetails zusammen mit den ausführenden Mitarbeitern zu erarbeiten, um deren breiten Erfahrungsschatz aus dem Tagesgeschäft zu nutzen und eine hohe Akzeptanz der neuen Prozesse sicherzustellen.

 

Relevante Prozessmodelle in der ITIL-Prozesslandkarte

Implementierbare Prozessabläufe auf der Grundlage der ITIL-Literatur zu entwerfen und die Abfolge der Einzelaktivitäten innerhalb eines jeden Prozesses festzulegen, ist sehr arbeitsintensiv, erfordert große Sorgfalt und setzt tiefe Sachkenntnis voraus.

Mit dem Einsatz eines ITIL-Referenz-Prozessmodells verringert sich dieser Aufwand erheblich - dennoch ist es sehr wichtig, sich bei einer ITIL-Implementierung auf die für die eigene IT-Organisation wesentlichen Bereiche zu konzentrieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn die ITIL-Standard-Abläufe unternehmensspezifisch angepasst werden sollen.

Abb. 2: Checklisten zu den ITIL-Prozessabläufen

Die ITIL-Prozesslandkarte enthält ausführliche Prozess-Detaildiagramme für alle ITIL-Prozesse (siehe Abb. 1: ITIL-Prozessketten). Diese Referenzprozessmodelle erfüllen die aktuellen Anforderungen von ITIL und ISO 20000.

Modifikationen dieser Standard-Prozessmodelle sind dann erforderlich, wenn z.B. bestimmte unternehmensrelevante Besonderheiten berücksichtigt werden sollen. Bei solchen Änderungen bzw. Abweichungen vom empfohlenen Standard sind die Grundprinzipien von ITIL zu beachten.

Als Ergänzung enthält das ITIL-Referenzmodell Checklisten und Dokumentvorlagen (siehe Abb. 2: ITIL-Checklisten) mit tiefer gehenden Informationen zu Aspekten der Ablaufbeschreibungen bzw. für die Definition von Richtlinien oder von Prozess-Outputs.

Beispiele finden Sie hier im IT Process Wiki unter "Die wichtigsten ITIL-2011-Checklisten".

 

Ressourcen

 

Nachfolgender Projektschritt:

→ ITIL-Implementierung - Schritt 9: Anwendungssysteme auswählen und implementieren